Direkt zum Hauptbereich

Live: Judas Priest, Megadeth

Judas Priest - Royal Arena Kopenhagen, 10.06.2018


Das war es dann, unser Trip nach Kopenhagen zum Konzert von Megadeth und Judas Priest. Hat saumäßig Spaß gemacht. OK, die Anreise war durch Zugausfall in der dänischen Provinz etwas beschwerlich, aber das ist dann ja eher unser persönliches Problem. 😉

Megadeth - Royal Arena Kopenhagen, 10.06.2018 Fangen wir mal mit dem Special Guest Megadeth an. Vollkommen berechtigt wurden sie nicht nur als "Support" angekündigt und die Vielzahl der T-Shirts mit entsprechendem Aufdruck sprach Bände. Da teilen sich zwei große Bands den Auftritt! Wir waren leider etwas spät und stolperten bei den ersten Takten von Hangar 18 in die stockdunkle Halle, wo nur die Bühne grün angestrahlt wurde. Gut sehen und hören konnte man jedenfalls.

Scheinbar war der Mischer am Pult wohl ein Fan tiefer Frequenzen, denn Dirk Verbeuren (Drums) und Dave Ellefson (Bass) waren sehr präsent. Dazu noch die (wohl eigene) Wand aus Marshall-Lärmgeräten, vor der die Band rumtobte... Das war schon fett retro und gab ein nettes Wummern im Bauch, wie man das heutzutage ja nicht mehr so oft geboten kommt. Großer Nachteil: Die Stimme von Dave Mustaine war nur sehr schlecht zu hören. Da muss man nochmal an der Balance arbeiten.

Trotzdem: Mustaine hatte Bock und das ist ja nicht ganz unwichtig. Da er auch nicht unbedingt als Kasper einen Ruf erworben hat, stand die Musik eindeutig im Vordergrund und das ist ja nicht das schlechteste.

Die Setlist:

1. Hangar 18
2. The Threat Is Real
3. Take No Prisoners
4. She-Wolf
5. Sweating Bullets
6. Tornado of Souls
7- Dystopia
8. Symphony of Destruction
9. Peace Sells...
10. Mechanix
11. Holy Wars...The Punishment is Due


Judas Priest - Royal Arena Kopenhagen, 10.06.2018
Pause, raus, Bier holen, rein... Jetzt kommt unser Anziehungspunkt: Judas Priest! Schnell mal einen Platz hinter dem recht flachen Mischpult gesichert und dann gespannt gewartet, ob die Jungs ordentlich Gas geben. Der Einstieg mit Firepower bestätigte dies dann umgehend. Die alten Säcke (Richie Faulkner mal ausgenommen) haben auf einen zahmen Einstieg offensichtlich verzichtet und hauen ordentlich rein. Halford präsent, Faulkner grinst, Travis trommelt, Sneap wirkt ungewohnt, Hill steht an seinem gewohnten Platz und Tipton fehlt (leider). Und der Sound ist um Längen besser als vorher noch bei Megadeth. Ach ja, ich grinse auch!

Vom neuen Album werden drei Stücke gespielt, aber auch viele ganz alte. Eine schöne Mischung. Natürlich fehlen mir noch ganz, ganz viele, die ich gerne hören würde, aber ein 12-Stunden-Konzert würde ich selbst auch nicht mehr durchstehen.

Stücke, die mich als Zwölfjährigen beeindruckt haben, kann ich locker mitsingen und mir wird bewusst, wie scheißend lange das schon her ist. Und wie alt die Burschen da oben schon sind. Jepp, nicht alles hört sich an wie früher und Halford muss sich teils schon mächtig anstrengen, ganz besonders bei Painkiller. Aber ich kann auch nicht ausblenden, in welchem Alter diese Leistung gebracht wird. Ich bin beeindruckt.

Total geflasht war ich dann, als Glenn Tipton zu Metal Gods auf die Bühne kam. Der an Parkinson erkrankte Gitarrist ist nicht mehr in der Lage, ein ganzes Konzert durchzuziehen und kommt auf die Bühne, wenn es gesundheitlich passt. Das hatte ich von vorigen Konzerten mitbekommen und so die Daumen gedrückt, dass es ihm gut genug geht. Ja, Gänsehaut, Tränchen im Auge... Schäme ich mich nicht für. Und ich war wohl nicht der einzige, wie die Reaktion des Publkums zeigte.

Drei Lieder der Zugabe spielte er noch mit, dann war auch Schluss. Leider! ich glaube, das war mein erstes Konzert, bei dem ich keine Minute verpasst habe. Keine Toilette (und die war echt dringend), kein Bierstand, keine Zigarettenpause, kein Ausflug zum Merchstand.

Und das Schöne: Ich sehe sie in nicht mal zwei Wochen auf dem Graspop wieder. Und in Wacken...

Setlist:

1. Firepower
2. Grinder
3. Sinner
4. The Ripper
5. Lightning Strike
6. Bloodstone
7. Saints in Hell
8. Turbo Lover
9. Tyrant
10. Night Comes Down
11. Freewheel Burning
12. You've Got Another Thing Comin'
13. Hell Bent for Leather
14. Painkiller
15. Rising from Ruins
16. Metal Gods
17. Breaking the Law
18. Living After Midnight


Die Location:

Die Royal Arena ist eine Multifunktionsarena wie viele. Nur wenige Wochen vorher fand dort die Eishockey-Weltmeisterschaft statt (die mich ja auch interessiert). Also groß... Ansonsten eben nicht spektaktulär. Einziger richtiger Nachteil ist die Tatsache, dass die Veranstalter wohl keinen Bierstand im Innenraum haben wollten. Also musste man raus, um das ausgeschenkte Royal Bier (welch Überraschung) käuflich zu erwerben. Und da gab es dann große Träger mit vielen Bieren. Da man aber nicht alle auf einen Zug trinkt stellt man die auf den Boden und was auf dem Boden steht... Naja, nach dem Konzert hieß es dann: Schwimmflügel übergestreift und zum Ausgang geschwommen...

Die Arena liegt ziemlich weit entfernt vom Zentrum. Also plant Zeit ein.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Live: Leprous im Luxor (Köln, 30.10.2017)

Wie soll ich sagen, ich mache es mal norddeutsch kurz: Ouhauerha... Ernsthaft, es war anstrengend. Das lag vielleicht nur an den drei intensiven Tagen im Vorfeld, die wir mit Eishockey und Freunden verbrachten. Die norwegische Band Leprous verlangte mir vor ausverkauftem Haus in jedem Fall einiges an Konzentration ab. Ich mag ja Prog unheimlich gerne und genieße es unheimlich, in einem Song gleich mehrere Stücke zu hören. Leprous hat da wirklich was auf dem Kasten. Nach einer Stunde wusste ich nicht mehr, ob ich fünf oder 34 gehört habe. Voller Sound mit allem, was dazu gehört, technisch sehr ansprechend und irgendwie ein große Bandbreite von Synthis bis zu Metalriffs. Was mich letztlich irritiert hat, war die hohe Stimmlage des Sängers Einar Solberg. So stelle ich mir eine gelungene Jam-Session vor, bei der Morten Harket von a-ha vorbeischaut.  Ach ja... ist ja auch Norweger. Ich glaube, ein Norweger mit einer tiefen, sonoren Stimme würde mich aktuell auch gerade irritieren...

Live: Knightfest 2019

Es scheint das Schicksals unseres Metallebens zu sein: Vor jedem kleineren Festival findet irgendeine Party oder anders geartete Freizeitveranstaltung statt, die die Herstellung der Fahrtüchtigkeit erfordert und somit ein verspätetes Erscheinen unsererseits garantiert... Irgendwie kacke... Egal, da muss man hin. Der veranstaltende Metal-Club Knights of Thor hat uns schon im Oktober 2018 auf das Benefizfestival zugunsten des Kinderhospizes Sternenbrücke hingestupst. Dann also lieber zu spät ankommen als gar nicht, oder? In Hamburg-Harburg angekommen war die Parkplatzsuche ja mal kein Problem, selbst als Nachzügler waren maximal 500 Meter zu laufen. Das Festival selbst fand auf dem Gelände der Tipsy Apes, einem Metal-Club aus Hamburg, statt und die haben da wirklich ein Sahnestück. Bühne, Buden, Toiletten... Alles da. Es war schon interessant, bei der Vorbeifahrt am Eingang haben wir bis auf entsprechend ausstaffierte parkende Autos eigentlich nichts vom Festival gesehen. Umso f...

Mein erster Wow-Effekt 2020: Bad Omens

Das sitzt man so im trauten Heim, bastelt an der Konzert- und Festivalplanung für das gerade begonnene Jahr und surft so ein bisschen durch das Netz. Und dann fiel mir das Vorschaubild eines Videos ins Auge. "Neugierig... klicken... na, mach schon..." Ich gebe zu, die Metalcore-Band "Bad Omens" war mir kein Begriff. Aber das Bild des Videos zu "Dethrone" sieht so ein wenig nach "verschlammtes Wacken meets Mushroomhead" aus. Angemacht, angehört, gefällt. Da steckt ordentlich Dynamik drin, das Ding kommt auf die Merkliste. Schaut es Euch an: Nun, ich bin grundsätzlich ein neugieriger Mensch und stöbere auch gerne mal in den Kommentaren der Videos. Zwei fielen mir ins Auge. Bei "Jesus has left the chat" musste ich schmunzeln. Aber nur ganz leicht, wir sind ja Metal und lächeln nicht... Ach vergiss es, Metal -so wie ich es aus den Achtzigern kenne-  k*ckt auf Benimmregeln. Natürlich habe ich gelächelt, Bester Kommi. Ein anderer Ko...