Das war es dann, unser Trip nach Kopenhagen zum Konzert von Megadeth und Judas Priest. Hat saumäßig Spaß gemacht. OK, die Anreise war durch Zugausfall in der dänischen Provinz etwas beschwerlich, aber das ist dann ja eher unser persönliches Problem. 😉

Scheinbar war der Mischer am Pult wohl ein Fan tiefer Frequenzen, denn Dirk Verbeuren (Drums) und Dave Ellefson (Bass) waren sehr präsent. Dazu noch die (wohl eigene) Wand aus Marshall-Lärmgeräten, vor der die Band rumtobte... Das war schon fett retro und gab ein nettes Wummern im Bauch, wie man das heutzutage ja nicht mehr so oft geboten kommt. Großer Nachteil: Die Stimme von Dave Mustaine war nur sehr schlecht zu hören. Da muss man nochmal an der Balance arbeiten.
Trotzdem: Mustaine hatte Bock und das ist ja nicht ganz unwichtig. Da er auch nicht unbedingt als Kasper einen Ruf erworben hat, stand die Musik eindeutig im Vordergrund und das ist ja nicht das schlechteste.
Die Setlist:
1. Hangar 18
2. The Threat Is Real
3. Take No Prisoners
4. She-Wolf
5. Sweating Bullets
6. Tornado of Souls
7- Dystopia
8. Symphony of Destruction
9. Peace Sells...
10. Mechanix
11. Holy Wars...The Punishment is Due
Pause, raus, Bier holen, rein... Jetzt kommt unser Anziehungspunkt: Judas Priest! Schnell mal einen Platz hinter dem recht flachen Mischpult gesichert und dann gespannt gewartet, ob die Jungs ordentlich Gas geben. Der Einstieg mit Firepower bestätigte dies dann umgehend. Die alten Säcke (Richie Faulkner mal ausgenommen) haben auf einen zahmen Einstieg offensichtlich verzichtet und hauen ordentlich rein. Halford präsent, Faulkner grinst, Travis trommelt, Sneap wirkt ungewohnt, Hill steht an seinem gewohnten Platz und Tipton fehlt (leider). Und der Sound ist um Längen besser als vorher noch bei Megadeth. Ach ja, ich grinse auch!
Vom neuen Album werden drei Stücke gespielt, aber auch viele ganz alte. Eine schöne Mischung. Natürlich fehlen mir noch ganz, ganz viele, die ich gerne hören würde, aber ein 12-Stunden-Konzert würde ich selbst auch nicht mehr durchstehen.
Stücke, die mich als Zwölfjährigen beeindruckt haben, kann ich locker mitsingen und mir wird bewusst, wie scheißend lange das schon her ist. Und wie alt die Burschen da oben schon sind. Jepp, nicht alles hört sich an wie früher und Halford muss sich teils schon mächtig anstrengen, ganz besonders bei Painkiller. Aber ich kann auch nicht ausblenden, in welchem Alter diese Leistung gebracht wird. Ich bin beeindruckt.
Total geflasht war ich dann, als Glenn Tipton zu Metal Gods auf die Bühne kam. Der an Parkinson erkrankte Gitarrist ist nicht mehr in der Lage, ein ganzes Konzert durchzuziehen und kommt auf die Bühne, wenn es gesundheitlich passt. Das hatte ich von vorigen Konzerten mitbekommen und so die Daumen gedrückt, dass es ihm gut genug geht. Ja, Gänsehaut, Tränchen im Auge... Schäme ich mich nicht für. Und ich war wohl nicht der einzige, wie die Reaktion des Publkums zeigte.
Drei Lieder der Zugabe spielte er noch mit, dann war auch Schluss. Leider! ich glaube, das war mein erstes Konzert, bei dem ich keine Minute verpasst habe. Keine Toilette (und die war echt dringend), kein Bierstand, keine Zigarettenpause, kein Ausflug zum Merchstand.
Und das Schöne: Ich sehe sie in nicht mal zwei Wochen auf dem Graspop wieder. Und in Wacken...
Setlist:
1. Firepower
2. Grinder
3. Sinner
4. The Ripper
5. Lightning Strike
6. Bloodstone
7. Saints in Hell
8. Turbo Lover
9. Tyrant
10. Night Comes Down
11. Freewheel Burning
12. You've Got Another Thing Comin'
13. Hell Bent for Leather
14. Painkiller
15. Rising from Ruins
16. Metal Gods
17. Breaking the Law
18. Living After Midnight
Die Location:
Die Royal Arena ist eine Multifunktionsarena wie viele. Nur wenige Wochen vorher fand dort die Eishockey-Weltmeisterschaft statt (die mich ja auch interessiert). Also groß... Ansonsten eben nicht spektaktulär. Einziger richtiger Nachteil ist die Tatsache, dass die Veranstalter wohl keinen Bierstand im Innenraum haben wollten. Also musste man raus, um das ausgeschenkte Royal Bier (welch Überraschung) käuflich zu erwerben. Und da gab es dann große Träger mit vielen Bieren. Da man aber nicht alle auf einen Zug trinkt stellt man die auf den Boden und was auf dem Boden steht... Naja, nach dem Konzert hieß es dann: Schwimmflügel übergestreift und zum Ausgang geschwommen...Die Arena liegt ziemlich weit entfernt vom Zentrum. Also plant Zeit ein.
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