Direkt zum Hauptbereich

Wacken: Keine Visa für Waisen

Dass ich mal einen Artikel der B... teile, hätte ich nicht für möglich gehalten. Aber hey, manchmal muss man die Info auch nur als solche betrachten.

Was ist passiert? Das Wacken Open Air hat einen Link mit der Hinweis geteilt, warum einer der Slots so lange unbesetzt blieb. Das war eben dieser Artikel und den fasse ich mal kurz zusammen: 

Drei Waisenkinder aus Phnom Phen (Kambodscha), die echt die Arschkarte gezogen haben, wurden vor gut dreieinhalb von ihrem Schweizer Betreuer zu einem Metal-Konzert gezerrt. Vom Slum in den Moshpit sozusagen. Und die Jungs waren offenbar gar nicht so einfach, wohl ein bisschen aggressiv. Prompt wurde eine Band namens Doch Ckae gegründet, und ab dafür. Sind richtig steil gegangen. 

W:O:A wird auf sie aufmerksam, lädt sie ein, Betreuer kommt mit, Pässe werden ausgestellt nur... Die Deutsche Botschaft lehnt die Visaanträge ab. Nix mit Wacken. Obwohl der Lebensunterhalt während des Festivals gesichert ist, Rückflugtickets vorliegen und der Betreuer ständig dabei ist, wurde eine negative Rückkehrprognose erstellt. Warum eigentlich? Die Jungs singen in ihrer Landessprache Khmer und sind in ihrem Heimatland wesentlich bekannter. Ich persönlich schätze die Verdienstchancen in Kambodscha wesentlich höher ein. Dort sind sie Vorreiter, hier vorerst nur Exot. Also ich würde zurückgehen, weil die Chance auf eine Fanbase wesentlich größer ist als hier. Hat man da ein Formblatt verwendet, in dem der Begriff "Musik" nicht vorkommt?

Also liebes Auswärtiges Amt: Setzen, Sechs! Auf Dich werde ich in Wacken bestimmt nicht anstoßen.

Hier übrigens ein Video der Jungs und wohlgemerkt: Vor dreienhalb Jahren überhaupt erst mit Metal in Berührung gekommen.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Live: Leprous im Luxor (Köln, 30.10.2017)

Wie soll ich sagen, ich mache es mal norddeutsch kurz: Ouhauerha... Ernsthaft, es war anstrengend. Das lag vielleicht nur an den drei intensiven Tagen im Vorfeld, die wir mit Eishockey und Freunden verbrachten. Die norwegische Band Leprous verlangte mir vor ausverkauftem Haus in jedem Fall einiges an Konzentration ab. Ich mag ja Prog unheimlich gerne und genieße es unheimlich, in einem Song gleich mehrere Stücke zu hören. Leprous hat da wirklich was auf dem Kasten. Nach einer Stunde wusste ich nicht mehr, ob ich fünf oder 34 gehört habe. Voller Sound mit allem, was dazu gehört, technisch sehr ansprechend und irgendwie ein große Bandbreite von Synthis bis zu Metalriffs. Was mich letztlich irritiert hat, war die hohe Stimmlage des Sängers Einar Solberg. So stelle ich mir eine gelungene Jam-Session vor, bei der Morten Harket von a-ha vorbeischaut.  Ach ja... ist ja auch Norweger. Ich glaube, ein Norweger mit einer tiefen, sonoren Stimme würde mich aktuell auch gerade irritieren...

Live: Knightfest 2019

Es scheint das Schicksals unseres Metallebens zu sein: Vor jedem kleineren Festival findet irgendeine Party oder anders geartete Freizeitveranstaltung statt, die die Herstellung der Fahrtüchtigkeit erfordert und somit ein verspätetes Erscheinen unsererseits garantiert... Irgendwie kacke... Egal, da muss man hin. Der veranstaltende Metal-Club Knights of Thor hat uns schon im Oktober 2018 auf das Benefizfestival zugunsten des Kinderhospizes Sternenbrücke hingestupst. Dann also lieber zu spät ankommen als gar nicht, oder? In Hamburg-Harburg angekommen war die Parkplatzsuche ja mal kein Problem, selbst als Nachzügler waren maximal 500 Meter zu laufen. Das Festival selbst fand auf dem Gelände der Tipsy Apes, einem Metal-Club aus Hamburg, statt und die haben da wirklich ein Sahnestück. Bühne, Buden, Toiletten... Alles da. Es war schon interessant, bei der Vorbeifahrt am Eingang haben wir bis auf entsprechend ausstaffierte parkende Autos eigentlich nichts vom Festival gesehen. Umso f...

Mein erster Wow-Effekt 2020: Bad Omens

Das sitzt man so im trauten Heim, bastelt an der Konzert- und Festivalplanung für das gerade begonnene Jahr und surft so ein bisschen durch das Netz. Und dann fiel mir das Vorschaubild eines Videos ins Auge. "Neugierig... klicken... na, mach schon..." Ich gebe zu, die Metalcore-Band "Bad Omens" war mir kein Begriff. Aber das Bild des Videos zu "Dethrone" sieht so ein wenig nach "verschlammtes Wacken meets Mushroomhead" aus. Angemacht, angehört, gefällt. Da steckt ordentlich Dynamik drin, das Ding kommt auf die Merkliste. Schaut es Euch an: Nun, ich bin grundsätzlich ein neugieriger Mensch und stöbere auch gerne mal in den Kommentaren der Videos. Zwei fielen mir ins Auge. Bei "Jesus has left the chat" musste ich schmunzeln. Aber nur ganz leicht, wir sind ja Metal und lächeln nicht... Ach vergiss es, Metal -so wie ich es aus den Achtzigern kenne-  k*ckt auf Benimmregeln. Natürlich habe ich gelächelt, Bester Kommi. Ein anderer Ko...